|

Die Reise eines Fahrschullehrers: Vom FABIA bis zum KAROQ

Alain Glanzmann

Alain Glanzmann ist seit 2002 selbstständiger Fahrlehrer in der Umgebung Luzern. Eher zufällig kam er schon bei seinem ersten Fahrschulauto zu einem ŠKODA und blieb der Marke bis heute treu. In einem Interview mit Alain Glanzmann wollten wir herausfinden, was ein Fahrschulauto alles können muss und warum die Fahrschule Glanzmann sich seit bald über 20 Jahren auf die tschechischen Modelle verlässt. Zudem haben wir Einblicke in den Fahrlehreralltag und dessen teilweise sehr amüsanten Erlebnisse bekommen.

Als allererstes interessiert mich: Wieso ŠKODA und wieso speziell den KAROQ?
Im Jahr 2003 habe ich mir mein erstes Fahrschulauto gekauft. Ich wollte mir ursprünglich einen Opel anschaffen, war aber nicht zufrieden mit der Beratung damals und habe mich dann für den ŠKODA FABIA RS interessiert, welcher dort gerade neu auf den Markt kam. Ich habe den FABIA RS dann eher zufällig im Schaufenster der AMAG Emmen gesehen, ging rein und habe eine Probefahrt gemacht. Ich war super zufrieden mit der Beratung und allem und habe mich dann für dieses Modell entschieden. Nach gut eineinhalb Jahren musste das Auto aufgrund der vielen zurückgelegten Kilometern ersetzt werden und so ging das dann weiter über die Jahre mit dem ŠKODA RAPID, dem OCTAVIA, und dann aufgrund einer Gesetzesänderung zur Anhängerprüfung zum KAROQ, welcher mich bis heute überzeugt.

 

Welche Eigenschaften sind dir denn bei einem Fahrschulauto besonders wichtig?
Also ganz wichtig ist sicherlich die Rundumsicht. Entscheidend ist da die Position und der Winkel der A, B und C Säulen sowie die Grösse und der Winkel der Frontscheibe. Zudem muss die Sitzstellung individuell für jeden Fahrschüler einstellbar sein und der Komfort muss stimmen. Im FABIA war das noch etwas anders als 180cm grosser Mann, aber der KAROQ ist vom Komfort her super. Am Anfang musste ich natürlich auch noch mehr auf das Budget achten, mittlerweile ist der Komfort für mich etwas vom Wichtigsten. Ich sitze ja auch bis zu 12 Stunden im Auto. Da möchte ich nicht mit Rückenschmerzen aussteigen. Und das geschieht beim KAROQ definitiv nicht.

KAORQ Interior

Gibt es optionale Ausstattungen, welche du speziell für das Fahrschulauto ausgesucht hast?
Also ich fahre grundsätzlich vollausgestattete Fahrzeuge. Die Rückfahrkamera und auch der Area View Assistent, wo man das Auto aus der Vogelperspektive sieht, würde ich nicht mehr hergeben. Ausser der Standheizung habe ich für den Komfort alles drin. Und für die Schüler, welche die Anhängerprüfung machen, habe ich natürlich auch den Allradantrieb integriert.

Area View Assistant

Was wird denn alles genau umgebaut von einem normalen Auto zu einem Fahrschulauto?
Da braucht es eigentlich nur das Doppelpedal und die zusätzlichen Rückspiegel. Das Fahrzeug wird jeweils nach dem Import im Fahrzeuglogistikzentrum in Studen umgebaut und kommt dann fertig zur AMAG Emmen.

Gibt es gesetzliche Grundlagen, welche ein Fahrschulauto erfüllen muss?
Ein Fahrzeug, welches den Eintrag als Fahrschulauto hat, muss das Doppelpedal auf der Beifahrerseite beinhalten, das ist Vorschrift. Aber an die eigentliche Fahrprüfung darf ein Schüler theoretisch auch mit dem eigenen Auto. Zudem ist es auch nicht Vorschrift, vorher Fahrstunden absolviert zu haben.

Welche Teile gehen bei einem Fahrschulauto besonders schnell kaputt? Gibt es Unterschiede im Service von Fahrschulautos zu normalen Fahrzeugen?
Beim Automatikgetriebe sind dies unter anderem sicherlich die Bremsbeläge. Und auch die Reifen nutzen sich durch die vielen Kilometer schnell ab. Da ich im Jahr zwischen 70’000-80'000 Kilometer zurücklege, gehe ich auch häufiger in den Service. Im Schnitt sind das bei einem Service alle 30'000 Kilometer 2-3 Services im Jahr.

Und noch zum Schluss: Gibt es ein spannendes oder lustiges Erlebnis als Fahrlehrer, von dem du uns erzählen könntest?
Ui da gibt es eigentlich tagtäglich irgendwelche lustigen und komischen Situationen. Das geht vom Fahrschüler, der am Schmutzigen Donnerstag betrunken auf das Auto zuwankt bis hin zur Fahrschülerin, welche zur ersten Fahrstunde hinten einsteigt.
Ganz speziell war einst die Frage eines Fahrschülers, was ich denn eigentlich Hauptberuflich mache. Ich habe dann dem Schüler ironisch gesagt, dass ich Gipser sei und einfach am Abend noch Fahrstunden gebe, worauf er ganz im Ernst erwidert „Ja man kann ja nicht den ganzen Tag Fahrstunden geben, da fängt man ja an zu spinnen“. Da hab ich mich etwas gefühlt wie bei ‚Verstehen Sie Spass…‘.

Bei Fragen wenden Sie sich an:

Share this: